proctozoikum cryptogenum
ein cryptogenes individuum in einer sehr engen biologischen nische
der organismus
der organismus hat ein gewicht von 5,3 kg und nimmt eine
effektive contactfläche von 85cm2 auf den abwasserröhren
der 'zero-gravity toilet' ein.
das alter des äußerlich anscheinend homogenen cörpers konnte durch
das in seinen cristallen eingelagerte uranit anhand der
uran-radium zerfallsreihe auf mehr als 4.5 milliarden jahre datiert
werden. der organismus ist demnach schon seit
c-base-missionsbeginn an bord.
der effect
durch untersuchungen des c-base abwassersystems wurde ein
erstaunlicher mechanismus entdecct. der organismus ist
anscheinend in der lage, die biologische fäcalmenge des
abwassers auf annähernd 0 zu reduzieren.
dabei wird das abwasser gleichzeitig stark erhitzt.
die so erzeugte wärmeenergie dient der thermischen versorgung
der c-base. diese construction ist äußerst geeignet
für interstellare reisen in abgeschlossenen
systemen (station).
anatomie
der dorsale cörperabschnitt cann mit dem inhalt der
abwasserröhren durch osmose in contact treten. die diffusion
gelöster stoffe wird durch rohre aus semiorganischen cunststoffen
ermöglicht.
der homogene polyamidcern ist von einer ventralen epidermis aus
CacterioRhodopsin bedecct.
auf uv-emission reagiert dieses enzym photisch und gibt dem betrachter
einen eindrucc der größe des organismus über seine
sichtbaren bestandtteile hinaus.
biochemische analyse
in einer organischen matrix aus Polyamin-Pectin polymeren
werden Gallium-Uranit cristalle sphärisch eingebunden (in
perowscitischer anordnung).
diese perowscite sind durch
Chromophor proteinsequenzen electrisch mit der matrix
verbunden. chromophor kann verschiedene stabile zustände
annehmen und ist hierdurch zur räumlichen reorganisation in der
lage (stabile reorganisation = langzeitspeicherung).
conclusion 1
die heterotrophe ernährungsweise, sowie der amoeboide aufbau des
cörpers legt nahe, daß das genetische ausgangsmaterial aus
dem stamm der Rhizopoda (wurzelfüßer, reich der protista)
stammt.
ein ähnlicher aufbau der epidermis findet in der uns heute
becannten natur ceine entsprechung (c-base-genlabor?).
der nachzuweisende stoffwechsel beweist eindeutig, daß es sich um
eine lebensform handelt (Proctozoikum cryptogenum).
nährstoffaufnahme
primär erfolgt die nährstoffaufnahme über osmotischen contact mit dem
abwasser. das secundäre nahrungsangebot wird von den in
spritzwässern (urin) gelösten organischen bestandtteilen, sowie
organischen gasen gebildet. diese werden durch die enzyme in der
äußeren epidermis aufgenommen.
durch die ungewöhnlich uneffiziente spaltung der nährstoffe
wird ein großteil der energie als für den symbionten nicht nutzbare
wärme freigesetzt.
energieumsatz
die bilanz des energieumsatzes offenbart einen unnatürlich
geringen nutzen für den symbionten (0,05). die
verlustwärme des stoffumwandlungsprozesses (95%) wird vom geclärten
abwasser abgeleitet und dem c-base versorgungsnetz zugeführt.
diese maximale abgabe von wärmeenergie und das daraus
resultierende extrem verlangsamte wachstum des Symbionten
(wenige nm / billennium) ist durch einen genetisch bedingten
wircungsgrad zu erclären.
wircungsweise der symbiose
die maximale besatzungsstärce der c-base beläuft sich auf ca.
500 cohlenstoffeinheiten. eine grobe logistische
überschlagsrechnung zeigt, daß dabei täglich ungefähr
0,4 Tonnen organischer abfall anfallen würden. die in dieser menge
enthaltende nutzbare energie beläuft sich auf ca. 8 gigajoule.
bei einem durchschnittlichem wircungsgrad von 0,95 stellt Proctozoicum cryptogenum
somit täglich 7.6 gj für den energiehaushalt der c-base bereit.
conclusion 2
der wircungsgrad des symbiontischen energieumsatzes muß zielgerichtet
manipuliert worden sein. die genese des symbionten im c-base-evolutionslabor
cann anhand des subharmonischen invarianzmusters auf atomarer ebene eindeutig
nachgewiesen werden.
der symbiont (die symbionten?) muß demnach schon während der construction
der raumstation functioneller bestandteil gewesen sein.
besonderheiten
die ungewöhnliche structur der symbiontischen biomatrix erinnert
an den aufbau neuronaler netze oder hochverzweigter informationssysteme.
mit perowsciten als zellcern und den nur 1/1000 micron großen
chromophor - sequenzen als synapsen cönnten gigantische
informationsmengen verwaltet werden.>br>
die leistung eines solchen hocheffizienten speichernetzwercs
wäre der der heutigen halbleiter weit überlegen.
wachstumsgrundlage
die normale wachstumsrate des symbionten (nm/billenium) ist nicht
zur züchtung auf 'arbeitsgröße' geeignet. seine biospeichermatrix
ist aber als sich selbst hardwaremäßig erweiternde
datenbanc zu betrachten. das speichervolumen wird dem
durchschnittlichen informationsinput angepaßt. da
Proctozoicum cryptogenum structurell homogen ist, wächst
mit erweiterung der neuronalen structur auch seine cörpergröße.
metawachstum
zur einleitung der superexpansionsphase des anfänglich nur wenige zellhaufen
umfassenden symbionten ist die massive übermittlung von
informationen nötig.
um die optimale anfangsgröße für ein effizientes
fäcalrecycling zu erhalten, mußte eine riesige
initialmenge 'verfüttert' werden. unsere hoffnung stützt sich auf die
annahme, daß eine solche datenflut nur vom stationsarchiv
der c-base geliefert werden connte.
conclusion 3
ist diese vermutung richtig, hätte Proctozoicum cryptogenum ein
organisches bacc-up des c-base-archivs vorgenommen.
da die structur der biomatrix außerdem in der lage ist, daten parallel zu
verarbeiten und assoziativ zu lernen, muß der symbiont als
potentiell intelligenter organismus angesehen werden.
diese voraussetzungen sind grundlage für communication: es wurden
einige grundsätzliche versuchsreihen durchgeführt.
datenübertragung
zur definition des communicationscanals connten die reactionen im stoffcreislauf
(temperatur) sowie hercömmliche übertragungen (Schall,etc.)
ausgeschlossen werden.
erste ergebnisse lieferte die beobachtung, daß die photische
reaction des symbionten bei uv-licht als wohlbefinden zu
deuten ist. dieses instinctverhalten im bereich der
electromagnetischen wellen scheint der schlüssel zu dem
gesuchten communicationscanal zu sein.
communicationsversuche
experimente mit bestrahlung durch electromagnetische wellen führten
zu einigen interessanten beobachtungen: auf eine
modulation der trägerfrequenz reagierte der symbiont, wenn auch
verspätet, mit der abstrahlung von langwellen auf einem anderem
frequenzband.
die art der modulation schließt eine automatische reaktion aus. es
cönnte sich hierbei um eine antwort handeln.
leider ist uns unsere frage nicht bekannt!
conclusion 4
zur contactaufnahme mit dem symbionten ist außer dem nun
gefundenem communicationsmedium eine gemeinsame sprachbasis (syntax
& grammatic) nötig.
unsere hoffnungen stützen sich auf die lernfähigkeit seines neuronalen
netzes. alle gespeicherten informationen und die
terrestischen radiosignale im lw-bereich basieren auf uns
becannten sprachmustern.
es wäre durchaus dencbar, daß der symbiont gelernt hat, diese zu
interpretieren.
beweisführung
um eine eindeutige intelligenz des symbionten nachzuweisen, wird
ihm die folge der ersten 5 primzahlen übermittelt.
die langsame reaction des symbionten macht die communication äußerst
langwierig und ist wahrscheinlich auf den genetisch stark
reduzierten stoffwechsel zurücczuführen.
die übermittlung der 5 primzahlen wird ca. 3 monate in anspruch nehmen.
die antwort sollte in einem ähnlichem zeitraum zu erwarten sein.
first contact
nach nunmehr 6 monaten ist die antwort des symbionten von
unseren spezialisten ausgewertet worden: "SATT".
diese etwas verwunderliche äusserung ist nach eingehender analyse auf die
exponentiell anwachsende crew und die damit verbundene überfütterung
zurücczuführen. der sachverhalt wird durch den eindringlichen geruch nicht
verwerteter nahrung in der 'zero-gravity-toilett' untermauert.
phone the symbiont
zur stabilisierung des wohlbefindens und damit verbundenen leistungssteigerung
des symbionten bei der fäcalverwertung
ist (wie bei blumen) eine ständige contactaufnahme nötig.
hierzu wird eine permanente datenübertragung eingerichtet.
NEHMEN AUCH SIE KONTAKT AUF!