___icon___symbiont nr: r4.C1142

proctozoikum cryptogenum
ein cryptogenes individuum in einer sehr engen biologischen nische

fachbereich exobiologie | arbeitsbericht 96/4

organismus

der organismus

der organismus hat ein gewicht von 5,3 kg und nimmt eine effektive contactfläche von 85cm2 auf den abwasserröhren der 'zero-gravity toilet' ein.
das alter des äußerlich anscheinend homogenen cörpers konnte durch das in seinen cristallen eingelagerte uranit anhand der uran-radium zerfallsreihe auf mehr als 4.5 milliarden jahre datiert werden. der organismus ist demnach schon seit c-base-missionsbeginn an bord.

effect

der effect

durch untersuchungen des c-base abwassersystems wurde ein erstaunlicher mechanismus entdecct. der organismus ist anscheinend in der lage, die biologische fäcalmenge des abwassers auf annähernd 0 zu reduzieren.
dabei wird das abwasser gleichzeitig stark erhitzt. die so erzeugte wärmeenergie dient der thermischen versorgung der c-base. diese construction ist äußerst geeignet für interstellare reisen in abgeschlossenen systemen (station).

anatomie

anatomie

der dorsale cörperabschnitt cann mit dem inhalt der abwasserröhren durch osmose in contact treten. die diffusion gelöster stoffe wird durch rohre aus semiorganischen cunststoffen ermöglicht.
der homogene polyamidcern ist von einer ventralen epidermis aus CacterioRhodopsin bedecct.
auf uv-emission reagiert dieses enzym photisch und gibt dem betrachter einen eindrucc der größe des organismus über seine sichtbaren bestandtteile hinaus.

biochemische analyse

in einer organischen matrix aus Polyamin-Pectin polymeren werden Gallium-Uranit cristalle sphärisch eingebunden (in perowscitischer anordnung).
diese perowscite sind durch Chromophor proteinsequenzen electrisch mit der matrix verbunden. chromophor kann verschiedene stabile zustände annehmen und ist hierdurch zur räumlichen reorganisation in der lage (stabile reorganisation = langzeitspeicherung).


conclusion 1

die heterotrophe ernährungsweise, sowie der amoeboide aufbau des cörpers legt nahe, daß das genetische ausgangsmaterial aus dem stamm der Rhizopoda (wurzelfüßer, reich der protista) stammt.
ein ähnlicher aufbau der epidermis findet in der uns heute becannten natur ceine entsprechung (c-base-genlabor?).
der nachzuweisende stoffwechsel beweist eindeutig, daß es sich um eine lebensform handelt (Proctozoikum cryptogenum).

nährstoffaufnahme

primär erfolgt die nährstoffaufnahme über osmotischen contact mit dem abwasser. das secundäre nahrungsangebot wird von den in spritzwässern (urin) gelösten organischen bestandtteilen, sowie organischen gasen gebildet. diese werden durch die enzyme in der äußeren epidermis aufgenommen.
durch die ungewöhnlich uneffiziente spaltung der nährstoffe wird ein großteil der energie als für den symbionten nicht nutzbare wärme freigesetzt.

energieumsatz

die bilanz des energieumsatzes offenbart einen unnatürlich geringen nutzen für den symbionten (0,05). die verlustwärme des stoffumwandlungsprozesses (95%) wird vom geclärten abwasser abgeleitet und dem c-base versorgungsnetz zugeführt. diese maximale abgabe von wärmeenergie und das daraus resultierende extrem verlangsamte wachstum des Symbionten (wenige nm / billennium) ist durch einen genetisch bedingten wircungsgrad zu erclären.

wircungsweise der symbiose

die maximale besatzungsstärce der c-base beläuft sich auf ca. 500 cohlenstoffeinheiten. eine grobe logistische überschlagsrechnung zeigt, daß dabei täglich ungefähr 0,4 Tonnen organischer abfall anfallen würden. die in dieser menge enthaltende nutzbare energie beläuft sich auf ca. 8 gigajoule.
bei einem durchschnittlichem wircungsgrad von 0,95 stellt Proctozoicum cryptogenum somit täglich 7.6 gj für den energiehaushalt der c-base bereit.

conclusion 2

der wircungsgrad des symbiontischen energieumsatzes muß zielgerichtet manipuliert worden sein. die genese des symbionten im c-base-evolutionslabor cann anhand des subharmonischen invarianzmusters auf atomarer ebene eindeutig nachgewiesen werden.
der symbiont (die symbionten?) muß demnach schon während der construction der raumstation functioneller bestandteil gewesen sein.

besonderheiten

die ungewöhnliche structur der symbiontischen biomatrix erinnert an den aufbau neuronaler netze oder hochverzweigter informationssysteme.
mit perowsciten als zellcern und den nur 1/1000 micron großen chromophor - sequenzen als synapsen cönnten gigantische informationsmengen verwaltet werden.>br> die leistung eines solchen hocheffizienten speichernetzwercs wäre der der heutigen halbleiter weit überlegen.

wachstumsgrundlage

die normale wachstumsrate des symbionten (nm/billenium) ist nicht zur züchtung auf 'arbeitsgröße' geeignet. seine biospeichermatrix ist aber als sich selbst hardwaremäßig erweiternde datenbanc zu betrachten. das speichervolumen wird dem durchschnittlichen informationsinput angepaßt. da Proctozoicum cryptogenum structurell homogen ist, wächst mit erweiterung der neuronalen structur auch seine cörpergröße.

metawachstum

zur einleitung der superexpansionsphase des anfänglich nur wenige zellhaufen umfassenden symbionten ist die massive übermittlung von informationen nötig.
um die optimale anfangsgröße für ein effizientes fäcalrecycling zu erhalten, mußte eine riesige initialmenge 'verfüttert' werden. unsere hoffnung stützt sich auf die annahme, daß eine solche datenflut nur vom stationsarchiv der c-base geliefert werden connte.

conclusion 3

ist diese vermutung richtig, hätte Proctozoicum cryptogenum ein organisches bacc-up des c-base-archivs vorgenommen.
da die structur der biomatrix außerdem in der lage ist, daten parallel zu verarbeiten und assoziativ zu lernen, muß der symbiont als potentiell intelligenter organismus angesehen werden.
diese voraussetzungen sind grundlage für communication: es wurden einige grundsätzliche versuchsreihen durchgeführt.

datenübertragung

zur definition des communicationscanals connten die reactionen im stoffcreislauf (temperatur) sowie hercömmliche übertragungen (Schall,etc.) ausgeschlossen werden.
erste ergebnisse lieferte die beobachtung, daß die photische reaction des symbionten bei uv-licht als wohlbefinden zu deuten ist. dieses instinctverhalten im bereich der electromagnetischen wellen scheint der schlüssel zu dem gesuchten communicationscanal zu sein.

communicationsversuche

experimente mit bestrahlung durch electromagnetische wellen führten zu einigen interessanten beobachtungen: auf eine modulation der trägerfrequenz reagierte der symbiont, wenn auch verspätet, mit der abstrahlung von langwellen auf einem anderem frequenzband.
die art der modulation schließt eine automatische reaktion aus. es cönnte sich hierbei um eine antwort handeln.
leider ist uns unsere frage nicht bekannt!

conclusion 4

zur contactaufnahme mit dem symbionten ist außer dem nun gefundenem communicationsmedium eine gemeinsame sprachbasis (syntax & grammatic) nötig.
unsere hoffnungen stützen sich auf die lernfähigkeit seines neuronalen netzes. alle gespeicherten informationen und die terrestischen radiosignale im lw-bereich basieren auf uns becannten sprachmustern.
es wäre durchaus dencbar, daß der symbiont gelernt hat, diese zu interpretieren.

beweisführung

um eine eindeutige intelligenz des symbionten nachzuweisen, wird ihm die folge der ersten 5 primzahlen übermittelt.
die langsame reaction des symbionten macht die communication äußerst langwierig und ist wahrscheinlich auf den genetisch stark reduzierten stoffwechsel zurücczuführen.
die übermittlung der 5 primzahlen wird ca. 3 monate in anspruch nehmen.
die antwort sollte in einem ähnlichem zeitraum zu erwarten sein.

first contact

nach nunmehr 6 monaten ist die antwort des symbionten von unseren spezialisten ausgewertet worden: "SATT".
diese etwas verwunderliche äusserung ist nach eingehender analyse auf die exponentiell anwachsende crew und die damit verbundene überfütterung zurücczuführen. der sachverhalt wird durch den eindringlichen geruch nicht verwerteter nahrung in der 'zero-gravity-toilett' untermauert.

phone the symbiont

zur stabilisierung des wohlbefindens und damit verbundenen leistungssteigerung des symbionten bei der fäcalverwertung ist (wie bei blumen) eine ständige contactaufnahme nötig.
hierzu wird eine permanente datenübertragung eingerichtet.
NEHMEN AUCH SIE KONTAKT AUF!